Abschied, Trauer und Neuanfang - Katharina Adick über den Verlust ihrer Hündin Alma

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
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In dieser emotionalen und tiefgründigen Episode des Podcasts „Tierisch Menschlich“ teilen die Wissenschaftsjournalistin Katharina Adick und der Hunde-Profi Martin Rütter sehr persönliche Einblicke. Im Zentrum steht Katharinas traurige Nachricht über den Tod ihrer Hündin Alma. Ausgehend davon entwickeln die beiden ein ebenso offenes wie hilfreiches Gespräch über den Umgang mit Trauer, die schwierige Entscheidung, ein Tier gehen zu lassen, und die Frage, wann und wie ein neuer Hund ins Leben treten kann. Darüber hinaus stellt Martin Rütter sein neues, gemeinnütziges Tierschutzprojekt „Adoptieren statt Produzieren e.V.“ vor. Die Episode richtet sich an alle Tierhalter:innen und bietet Trost, Orientierung und praktische Ratschläge für die schwersten Momente des Zusammenlebens mit einem Tier.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Abschied von Alma: Katharina teilt die traurige Nachricht, dass ihre Hündin Alma nach langer Krankheit, die auf eine Anaplasmose-Infektion zurückging, eingeschläfert werden musste.
  • Vorbereitung auf den Abschied: Martin und Katharina betonen, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit den praktischen Aspekten des Abschieds (z. B. Bestattung, Kosten) auseinanderzusetzen, um in der akuten Trauersituation nicht überfordert zu sein.
  • Trauer ist individuell: Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, um ein geliebtes Tier zu trauern. Ob man Erinnerungsstücke sofort wegräumt oder lange behält, ist eine persönliche Entscheidung.
  • Der richtige Zeitpunkt für einen neuen Hund: Die Entscheidung für ein neues Tier ist sehr persönlich. Während Martin nach dem Tod seiner Hündin Mina zwei Jahre wartete, bis sein „Herz wieder auf war“, kann sich Katharina vorstellen, schon früher wieder einen Hund aufzunehmen.
  • Erwachsener Hund statt Welpe: Martin argumentiert, dass ein erwachsener Hund aus dem Tierschutz oft eine berechenbarere Wahl ist als ein Welpe, da seine Persönlichkeit bereits gefestigt ist.
  • Rücksichtsvolle Anteilnahme: Beide Sprecher weisen darauf hin, dass gut gemeinte Beileidsbekundungen, besonders von Fremden oder in unpassenden Momenten, für Trauernde eine Belastung sein können. Manchmal ist es hilfreicher, Raum zu geben.
  • Neues Tierschutzprojekt: Martin hat den gemeinnützigen Verein „Adoptieren statt Produzieren e.V.“ gegründet, der Aufklärungsarbeit leistet und ausgewählte Tierschutzprojekte finanziell unterstützt.

Abschied von Alma: Katharinas persönlicher Verlust

Katharina berichtet zu Beginn der Episode, dass sie und ihre Familie sich im Sommer von ihrer Hündin Alma verabschieden mussten. Alma litt an einem schweren Leberschaden, der als Spätfolge einer Anaplasmose-Infektion (einer durch Zecken übertragenen Krankheit) oder der notwendigen Antibiotikabehandlung entstanden war. Obwohl die akute Infektion bereits Jahre zurücklag, war seit Sommer 2023 klar, dass Almas Lebenszeit begrenzt sein würde. Diese Zeit der Vorbereitung nutzte die Familie intensiv, um Alma einen schönen Lebensabend zu bereiten und sich bewusst auf den Abschied einzustellen. Als sich Almas Zustand im Sommerurlaub rapide verschlechterte und klar wurde, dass ein Organversagen bevorstand, trafen sie die Entscheidung, sie einschläfern zu lassen, um ihr weiteres Leid zu ersparen. Trotz der Vorbereitungszeit beschreibt Katharina die Trauer als überwältigend und körperlich spürbar.

Der Umgang mit Trauer und die Bedeutung von Vorbereitung

Ausgehend von Katharinas Erfahrung diskutieren sie und Martin die verschiedenen Facetten der Trauer um ein Haustier. Katharina erklärt, dass es ihr half, die praktischen Dinge, wie die Organisation der Einäscherung, bereits im Vorfeld geklärt zu haben. In der akuten Situation wäre sie dazu emotional nicht in der Lage gewesen. Martin bestätigt dies und verweist auf seine eigene Erfahrung mit dem Rosengarten Tierkrematorium, das ihm in einer ähnlichen Situation eine große Hilfe war. Er betont, dass es keine Werbung sei, sondern ein Appell, sich rechtzeitig zu informieren, um in der Krise handlungsfähig zu bleiben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der soziale Umgang mit dem Verlust. Während der Austausch mit engen Freunden, die Alma kannten, für Katharina hilfreich war, empfand sie direkte Ansprachen von weniger nahestehenden Personen oft als belastend. Martin teilt diese Erfahrung und kritisiert oberflächliche Beileidsbekundungen, die oft mehr den Bedürfnissen des Sprechers als denen des Trauernden dienen. Sie kommen zu dem Schluss, dass es oft sensibler ist, Anteilnahme zu signalisieren, aber der trauernden Person die Initiative für ein Gespräch zu überlassen.

Die Entscheidung für einen neuen Hund: Wann und wie?

Das Gespräch wendet sich der Frage zu, ob und wann ein neuer Hund in die Familie kommen soll. Hier zeigen sich sehr individuelle Herangehensweisen. Katharina spürt bereits jetzt den Wunsch, nicht ohne Hund zu leben, und kann sich vorstellen, noch vor dem Winter einen neuen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen. Für sie wäre dies kein Ersatz für Alma, sondern ein neuer Lebensabschnitt.

Martin beschreibt hingegen, dass er nach dem Tod seiner Hündin Mina zwei Jahre brauchte, bis er emotional bereit für einen neuen Hund war. Er erklärt, dass sein Herz einfach „nicht auf“ war. Erst die Begegnung mit Abbey, der Hündin seiner damaligen Partnerin, öffnete ihn langsam wieder für eine neue Bindung. Er betont, dass es hier kein Richtig oder Falsch gibt und jeder seinen eigenen Rhythmus finden muss. Er kritisiert den weit verbreiteten Irrglauben, ein Welpe sei eine Art unbeschriebenes Blatt. Mit einer Parallele zur Partnersuche via Tinder argumentiert er, dass man bei einem erwachsenen Hund - ähnlich wie bei einem erwachsenen Menschen - eine bereits gefestigte Persönlichkeit kennenlernt, was die Auswahl oft berechenbarer macht.

Katharinas Suche und Martins Ratschläge

Für einen zukünftigen Hund hat Katharina klare Vorstellungen: Er sollte sozial robust sein, um sie auch in einen belebten Autorenraum begleiten zu können, ohne gestresst zu sein. Sie zieht in Erwägung, gezielt nach einem Hund zu suchen, der bereits auf einer Pflegestelle lebt, um dessen Verhalten im Alltag besser einschätzen zu können. Martin bestärkt sie in der Wahl eines Tierschutzhundes, rät ihr aber, auch Hunde direkt aus dem Tierheim nicht auszuschließen. Er erklärt, dass gute Tierheime inzwischen sehr kooperativ sind und es ermöglichen, einen Hund in verschiedenen Situationen zu testen - etwa bei Autofahrten oder im Café. Er bietet an, sie bei der Suche und den ersten Schritten zu begleiten.

Das Tierschutzprojekt „Adoptieren statt Produzieren“

Martin stellt sein Herzensprojekt vor: „Adoptieren statt Produzieren“ ist nun ein eingetragener, gemeinnütziger Verein. Ziel des Vereins ist es, Aufklärungsarbeit über Themen wie Qualzucht und illegalen Welpenhandel zu leisten und ein Netzwerk für seriösen Tierschutz aufzubauen. Ein zentraler Punkt ist die finanzielle Unterstützung ausgewählter Tierschutzorganisationen, wie zum Beispiel eines Hundehospizes, das sich auf kranke und behinderte Hunde spezialisiert hat, oder des Tierheims Darmstadt, das auch obdachlosen Menschen hilft.

Martin betont, dass er sämtliche Verwaltungskosten des Vereins privat trägt, sodass 100 % aller Spenden direkt in die Projekte fließen. Um Gelder zu generieren, wurde ein Onlineshop mit Merchandise (T-Shirts, Hoodies) eingerichtet. Pro verkauftem Artikel spendet Martin einen festen Betrag (5 € pro T-Shirt, 10 € pro Hoodie) an den Verein.

Praktische Schritte beim Abschied vom Haustier

  1. Vorbereitung treffen: Informiere dich frühzeitig und ohne akuten Anlass über die Möglichkeiten nach dem Tod deines Tieres (z. B. Tierbestattung, Kremierung). Das verschafft Klarheit und entlastet im Ernstfall.
  2. Kosten klären: Mache dir vorab ein Bild von den anfallenden Kosten, um unter emotionalem Druck keine unüberlegten finanziellen Entscheidungen treffen zu müssen.
  3. Unterstützung suchen: Sprich mit engen Freunden oder Familie über deine Gefühle. Sei dir bewusst, dass tiefe Trauer auch körperlich belastend sein kann, und zögere nicht, dir Hilfe zu suchen.
  4. Individuell trauern: Erlaube dir, auf deine eigene Weise zu trauern. Es gibt keine Regeln dafür, wie lange Trauer dauern darf oder wie sie sich äußern muss.
  5. Den richtigen Zeitpunkt für ein neues Tier selbst bestimmen: Lass dich nicht von außen unter Druck setzen. Ob du schnell wieder bereit für ein neues Tier bist oder Jahre brauchst - beides ist völlig in Ordnung.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
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