Einblick in die Welpenstube: Entwicklung und frühe Förderung in der dritten Lebenswoche

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
Mehr über das Projekt Petcaster

In dieser Episode des Podcasts The Petfood Family besucht Moderator Jan Dießner die Züchterin Mirjam Knauer und ihren drei Wochen alten Basenji-Wurf direkt vor Ort im Allgäu. Die Hörerinnen und Hörer erhalten einen hautnahen Einblick in die entscheidende Entwicklungsphase der Welpen, in der sie beginnen, die Welt mit offenen Augen und Ohren wahrzunehmen.

Die zentralen Themen sind die rasanten Fortschritte der Welpen, die gezielte und durchdachte Sozialisation durch verschiedene Umweltreize sowie die Rolle der Mutterhündin Zazu und des restlichen Rudels. Die Episode beantwortet die Frage, wie eine frühe, fundierte Förderung den Grundstein für ein ausgeglichenes und lernfähiges Hundeleben legt und richtet sich an alle, die sich für Hundezucht, Welpenentwicklung und proaktive Erziehung interessieren.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Entwicklungssprung in Woche drei: Die Welpen haben die Augen und Ohren geöffnet, beginnen zu laufen und zeigen erste spielerische Interaktionen untereinander und mit ihrer Mutter.
  • Gezielte sensorische Förderung: Mirjam setzt die Welpen bewusst verschiedenen Reizen aus - von Alltagsgeräuschen wie Straßenverkehr und Gewitter bis hin zu neuen Untergründen und Materialien wie Schnee, um ihre Neugier zu wecken und Resilienz aufzubauen.
  • Die erste feste Nahrung: Die Welpen erhalten erstmals neben der Muttermilch auch feste Nahrung in Form von Welpenmilch und püriertem Nassfutter. Mirjam beobachtet dabei bereits erste individuelle Charakterzüge.
  • Beginn der Stubenreinheit: Ein gezieltes Training auf einer Art Hundetoilette mit Kunstrasen soll den Welpen den Übergang zur Stubenreinheit im neuen Zuhause erleichtern.
  • Lehren aus der Natur: Eine gut gemeinte menschliche Intervention (die Reduzierung der Säugezeit) führte bei der Mutterhündin Zazu zu einem Milchstau. Mirjam betont, wie wichtig es ist, den natürlichen Prozessen zu vertrauen.
  • Schaffung neuronaler Grundlagen: Alle Fördermaßnahmen zielen darauf ab, möglichst viele Synapsen (neuronale Verbindungen) im Gehirn der Welpen zu bilden, die als Basis für zukünftiges Lernen und eine stabile Psyche dienen.
  • Das Rudel als Sozialpartner: Die anderen Hunde im Haushalt werden behutsam an die Welpen herangeführt und spielen eine Rolle in deren Sozialisation. Eine Hündin wurde durch den Kontakt sogar scheinträchtig.

Entwicklung der Welpen: Die Welt mit allen Sinnen entdecken

Am Ende der dritten Lebenswoche haben alle drei Welpen - Yellow, Pinky und Mr. Green - ihre Augen und Ohren vollständig geöffnet. Mirjam beschreibt den Moment, als die Welpen zum ersten Mal auf ihre Stimme reagierten, indem ihre Ohren in ihre Richtung flatterten. Sie beginnen nun, sich auf den Beinen zu halten, laufen - wenn auch noch unsicher - umher und erkunden aktiv ihre Umgebung. Jan stellt fest, wie offen und unbeeindruckt die Welpen auf die ungewohnte Situation mit fremden Menschen und technischem Equipment reagieren, was er auf die gute Vorbereitung durch Mirjam zurückführt.

Gezielte Sozialisation und sensorische Förderung

Ein zentraler Bestandteil von Mirjams Zuchtphilosophie ist die frühe und vielfältige Förderung der Welpen, um sie bestmöglich auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Sie erklärt, dass diese Maßnahmen die Bildung von Synapsen im Gehirn anregen und so die Lernfähigkeit und psychische Stabilität fördern.

  • Akustische Stimulation: Um die Welpen an verschiedene Geräusche zu gewöhnen, spielt Mirjam ihnen kontrolliert Aufnahmen vor. Dazu gehören Alltagsgeräusche wie Straßenverkehr und Hupen aus New York, aber auch Naturgeräusche wie Gewitter oder Tierlaute. Dies geschieht oft während der Fütterung, um eine positive Verknüpfung herzustellen.
  • Taktile und olfaktorische Reize: Um den Welpen trotz des Winterwurfs die Natur nahezubringen, hat Mirjam Schnee in das Welpenzimmer geholt. Die Welpen konnten so in einer warmen und sicheren Umgebung die Kälte und die neue Textur erkunden. Mirjam beobachtete neugieriges, aber stressfreies Verhalten.
  • Vielfältige Untergründe und Spielzeuge: Das Gehege ist mit unterschiedlichsten Materialien und Spielzeugen ausgestattet. Von weichen Kissen über knisternde Folien bis hin zu einem Schaukelbrett lernen die Welpen, sich auf verschiedenen Oberflächen sicher zu bewegen und ihre Koordination zu schulen. Mirjam betont, dass sie die Umgebung täglich anpasst und dabei stets auf die Sicherheit und den Entwicklungsstand der Welpen achtet.

Die erste feste Nahrung und der Beginn der Stubenreinheit

In der dritten Woche haben die Welpen zum ersten Mal feste Nahrung probiert. Mirjam begann mit einer speziellen Welpenmilch und führte sie dann an fein püriertes Nassfutter heran. Sie beschreibt die Basenjis als bemerkenswert „gesittete“ Esser im Vergleich zu ihren früheren Malinois-Würfen, die das Futter überall verteilt hätten. Bei der Fütterung zeigen sich bereits individuelle Unterschiede: Mirjam identifiziert Yellow als die verfressenste, während Mr. Green noch die Milchbar der Mutter bevorzugt. Dies unterstreicht, wie wichtig langfristige Beobachtung für die Einschätzung eines Welpencharakters ist.

Parallel dazu hat Mirjam mit der Stubenreinheitserziehung begonnen. Sie nutzt eine Hundetoilette mit Kunstrasen, auf die sie die Welpen konsequent nach dem Aufwachen setzt. Ziel ist es, bereits eine positive Verknüpfung herzustellen und den zukünftigen Besitzern die Erziehung zu erleichtern.

Die Rolle der Mutterhündin Zazu und des Rudels

Die Mutterhündin Zazu ist laut Mirjam eine sehr fürsorgliche und souveräne Mutter. Sie erlebte jedoch eine wichtige Lektion, als sie versuchte, Zazus Zugang zu den Welpen zu begrenzen, da diese sehr gut genährt waren. Die Folge war ein schmerzhafter Milchstau bei Zazu. Nachdem Mirjam die Situation mit Kühlung und homöopathischen Mitteln in den Griff bekam, entschied sie sich, nicht mehr in diesen natürlichen Prozess einzugreifen. Sie lässt Zazu nun selbst entscheiden, wie oft sie säugt.

Auch der Rest des Rudels wird nun langsam integriert. Die Welpen zeigen keinerlei Angst vor den deutlich größeren Malinois. Eine besonders interessante Beobachtung war, dass eine andere Hündin des Rudels, Amila, nach dem Kontakt mit den Welpen scheinträchtig wurde und sogar Milch produzierte, was die Stärke der natürlichen Instinkte verdeutlicht.

Praktische Schritte zur Welpenförderung in der 3. und 4. Woche

Aus Mirjams Erzählungen lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für die frühe Welpenphase ableiten:

  1. Akustische Desensibilisierung: Spiele den Welpen in kurzen Intervallen und bei geringer Lautstärke verschiedene Alltags- und Umweltgeräusche vor. Verknüpfe dies idealerweise mit positiven Ereignissen wie Füttern oder Spielen.
  2. Vielfältige sensorische Erfahrungen: Biete täglich neue, sichere Objekte, Spielzeuge und Untergründe an. Bringe kontrolliert natürliche Materialien wie Moos, Rinde oder Schnee in die Welpenumgebung.
  3. Einführung fester Nahrung: Beginne mit einer leicht verdaulichen Welpenmilch, gefolgt von einem hochwertigen, pürierten Nassfutter, das anfangs mit Wasser zu einer cremigen Konsistenz verrührt wird.
  4. Start der Stubenreinheit: Richte eine feste Lösestelle ein (z. B. eine Welpentoilette oder eine Grasmatte) und setze die Welpen konsequent nach dem Schlafen, Fressen und Spielen darauf.
  5. Vertrauen in die Mutterhündin: Greife nur bei medizinischer Notwendigkeit in den Säugeprozess ein. Die Mutterhündin reguliert die Milchproduktion und die Versorgung instinktiv am besten.
  6. Gezielte motorische Übungen: Sobald die Welpen sicherer laufen, können erste, sehr kurze Übungen zur Körperwahrnehmung beginnen. Beispiele sind das Laufen über am Boden liegende Äste (Mikado-Prinzip) oder das bewusste Betreten eines flachen Targets.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
Alle Inhalte auf Petcaster beruhen auf öffentlich zugänglichen Podcasts aus der Hunde- und Haustierwelt. Wir fassen die Episoden nach bestem Wissen zusammen, übernehmen jedoch keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit der Inhalte. Die Rechte an den Original-Podcasts und -Inhalten liegen ausschließlich bei den jeweiligen Urheber:innen.