Einblicke in den perfekten Urlaub mit Hund: Zwischen Action und Ruhe

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
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In dieser Episode des Podcasts The Petfood Family taucht Moderator Jan Dießner gemeinsam mit der Hunde-Expertin Mirjam „Miri“ Knauer in die Welt des Reisens mit Hunden ein. Statt einer trockenen Checkliste verfolgen sie einen kreativen Ansatz: Wie würde der ideale Urlaub aussehen, wenn die Hunde selbst planen dürften? Anhand ihrer eigenen Hunde - Miris Malinois-Rüde Gambit und Jans Border-Collie-Rüde Weekend - entwickeln sie zwei sehr unterschiedliche Urlaubsszenarien.

Die Episode beleuchtet die zentralen Herausforderungen und Freuden des Urlaubs mit Hund. Sie richtet sich an alle Hundebesitzer:innen, die eine Reise planen und dabei die Bedürfnisse ihres Tieres in den Mittelpunkt stellen möchten. Die Leitfrage lautet: Wie findet man die perfekte Balance zwischen den Wünschen des Menschen und dem Wohl des Hundes, um Stress zu vermeiden und eine für alle erholsame Zeit zu schaffen?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Plane aus der Perspektive deines Hundes: Der Schlüssel zu einem gelungenen Urlaub ist, die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben deines Hundes zu berücksichtigen. Ein actionreicher Strandurlaub ist nicht für jeden Hund das Richtige.
  • Routinen geben Sicherheit: Behalte gewohnte Abläufe wie Fütterungszeiten und Ruhephasen auch im Urlaub bei. Eine vertraute Struktur hilft deinem Hund, sich in der neuen Umgebung schneller zurechtzufinden und Stress abzubauen.
  • Achte auf physische Stressfaktoren: Heiße Oberflächen wie Asphalt oder Sand können zu Verbrennungen an den Pfoten führen. Vermeide an heißen Tagen Spaziergänge oder Radtouren in der Mittagssonne.
  • Rücksichtnahme ist entscheidend: An öffentlichen Orten wie Hundestränden oder in Restaurants ist gegenseitiger Respekt unerlässlich. Ein rücksichtsvolles Verhalten sorgt dafür, dass alle - mit und ohne Hund - eine gute Zeit haben.
  • Informiere dich über Einreisebestimmungen: Kläre vorab, welche Impfungen, Entwurmungen oder sonstigen Gesundheitsnachweise für dein Reiseland erforderlich sind. Miri weist darauf hin, dass diese Dokumente oft offiziell im Impfpass vermerkt sein müssen.
  • Reisen mit dem Wohnmobil als stressfreie Alternative: Ein Camper oder Wohnmobil kann für den Hund wie ein mobiles Zuhause wirken, was die Eingewöhnung am Urlaubsort erheblich erleichtert und eine vertraute Homebase bietet.

Gedankenexperiment: Der perfekte Urlaub aus Hundesicht

Den Kern der Episode bildet ein Gedankenexperiment, in dem Jan und Miri die idealen Urlaube für ihre Hunde entwerfen. Dabei werden zwei völlig unterschiedliche Hundepersönlichkeiten und deren Bedürfnisse deutlich.

Gambits Action-Urlaub in Spanien: Miris Malinois Gambit würde sich, so ihre Beschreibung, für einen aktiven Urlaub entscheiden. Nach einer ungeduldigen Autofahrt wäre sein Ziel Valldemossa auf Mallorca - eine Kombination aus Bergen, Wald und Nähe zum Meer. Sein Tagesablauf wäre gefüllt mit Zughundesport, Schwimmen, Klippenspringen und Apportierspielen. Ruhephasen wären kurz und dienten nur dem Aufladen der Batterien für die nächste Aktivität. Gambit, der seinen „Security-Job“ ernst nimmt, würde bei der Ankunft erst einmal das gesamte Gelände und jedes Zimmer inspizieren. Für ihn wäre der Urlaub ein Familienereignis, bei dem das ganze Rudel dabei sein muss.

Weekends minimalistische Wanderung in der Natur: Jans Border Collie Weekend hingegen würde einen komplett anderen Urlaub wählen. Sein Ideal wäre eine minimalistische Rucksackwanderung, nur in Begleitung von Jan und dem kleinen Terrier Minime. Der Fokus läge auf dem gemeinsamen Erleben in der Natur, weit weg von Menschenmassen und anderen Hunden. Es gäbe keinen festen Zeitplan; gelaufen und geruht würde nach Gefühl. Übernachtet würde unter freiem Himmel. Für Weekend, der laut Jan eine große innere Zufriedenheit ausstrahlt, ginge es um die reine Bewegung und die ungestörte Zeit zu dritt, ohne Ablenkungen.

Herausforderungen am Urlaubsort: Stress und mangelnde Rücksichtnahme

Jan, der in einem beliebten deutschen Urlaubsgebiet lebt, teilt seine Beobachtungen über das Verhalten von Tourist:innen mit Hunden. Er kritisiert, dass viele Hundebesitzer:innen im Urlaub unachtsamer werden, was sowohl für ihre eigenen als auch für fremde Hunde zu Stress führt. Häufige Probleme sind:

  • Überstimulation: Hunde, die den Trubel an vollen Stränden oder in Restaurants nicht gewohnt sind, zeigen oft deutliche Stresssymptome wie Hecheln und Sabbern.
  • Mangelnde Etikette: Das Liegenlassen von Hundekot, das Ignorieren von Leinenpflicht oder das unkontrollierte Laufenlassen von Hunden, die andere Urlauber oder Tiere bedrängen, sind wiederkehrende Probleme.
  • Physische Gefahren: Jan warnt eindringlich davor, Hunde tagsüber auf heißem Asphalt oder Sand laufen zu lassen oder bei Hitze Fahrrad zu fahren.

Beide sind sich einig, dass viele dieser Verhaltensweisen aus guter Absicht, aber mangelndem Bewusstsein entstehen. Ein Urlaub bedeutet eine massive Umstellung für den Hund, dessen Biorhythmus und gewohnte Umgebung plötzlich verändert sind.

Reiseplanung und Logistik: Fliegen vs. Autofahren

Die Wahl des Transportmittels ist ein wichtiger Punkt. Jan schließt Fliegen für seine größeren Hunde kategorisch aus, da er im Notfall keinen Zugriff auf sie im Frachtraum hätte. Miri, die bereits beruflich mit Hunden geflogen ist, differenziert stärker. Sie erklärt, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Fluggesellschaften gibt. Einige Airlines bieten spezielle, klimatisierte und druckregulierte Bereiche für Tiere an, die von geschultem Personal betreut werden. Sie betont jedoch, dass Fliegen nur für charakterfeste Hunde und nach einem gründlichen Boxentraining eine Option sein sollte und für einen reinen Urlaub nicht ihre erste Wahl wäre.

Das Reisen im Auto oder Wohnmobil wird als deutlich stressfreiere Alternative dargestellt, da der Hund in einer vertrauten Umgebung bleibt und man sein „Zuhause“ quasi mitnimmt.

Die Balance zwischen Hundewunsch und Menschenurlaub

Ein zentraler Gedanke der Diskussion ist das Prinzip der „Augenhöhe“. Jan argumentiert, dass eine gleichberechtigte Partnerschaft bedeutet, dass nicht nur der Mensch auf den Hund Rücksicht nimmt, sondern auch der Hund gelegentlich die Wünsche des Menschen akzeptieren muss. Ein Städtetrip oder ein Restaurantbesuch sei im Rahmen einer solchen Beziehung vertretbar, solange die Grundbedürfnisse des Hundes (Sicherheit, kein Hitzestress) erfüllt sind. Es gehe nicht darum, das eigene Leben komplett dem Hund unterzuordnen, sondern einen fairen Kompromiss zu finden, bei dem beide Seiten auf ihre Kosten kommen.

Praktische Tipps für den Urlaub mit Hund

  1. Analysiere die Bedürfnisse deines Hundes: Frage dich ehrlich, was dein Hund mag. Ist er aktiv und sozial oder eher ruhig und menschenscheu? Wähle Reiseziel und Aktivitäten entsprechend aus.
  2. Gewöhne deinen Hund frühzeitig an das Reisen: Miri empfiehlt, schon mit jungen Hunden erste kleine Reisen zu unternehmen, damit sie lernen, dass neue Umgebungen und das Autofahren zur Normalität gehören.
  3. Behalte Routinen bei: Versuche, die gewohnten Fütterungs-, Gassi- und Ruhezeiten einzuhalten, um deinem Hund Sicherheit zu geben.
  4. Plane ausreichend Ruhepausen ein: Ein Urlaub ist für einen Hund anstrengend. Sorge dafür, dass er genügend Möglichkeiten hat, sich zurückzuziehen und zu schlafen, auch allein im Hotelzimmer oder in der Ferienwohnung.
  5. Informiere dich über die Regeln vor Ort: Kläre vorab die Einreisebestimmungen deines Ziellandes (z.B. die von Miri erwähnte obligatorische Entwurmung für Großbritannien) sowie lokale Vorschriften wie Leinenpflicht an Stränden.
  6. Nimm Rücksicht auf andere: Dein Verhalten prägt das Bild aller Hundebesitzer:innen. Sei ein gutes Vorbild, indem du Kot entfernst und sicherstellst, dass dein Hund niemanden belästigt.
  7. Ziehe Alternativen in Betracht: Manchmal ist der beste Urlaub für den Hund ein „Urlaub zu Hause“ (Staycation), bei dem du dir einfach mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten in vertrauter Umgebung nimmst.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
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