Vom oberflächlichen Engagement zur tiefen inneren Reise: Eine persönliche Bilanz nach vier Jahren Podcast

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
Mehr über das Projekt Petcaster

In dieser besonderen Jubiläumsfolge des Podcasts The Petfood Family nimmt Host Jan dich mit auf eine sehr persönliche Reise. Anlässlich des vierjährigen Bestehens des Podcasts reflektiert er nicht nur dessen Entwicklung, sondern vor allem seine eigene tiefgreifende Transformation. Die Episode beleuchtet, wie die Auseinandersetzung mit dem Tierschutz seine Weltsicht, seine Werte und sein Selbstverständnis fundamental verändert hat.

Im Kern geht es um die Leitfrage, was es bedeutet, wahre Verantwortung für alle Lebewesen zu übernehmen und wie dieser Prozess nicht nur äußeres Handeln, sondern vor allem eine innere Auseinandersetzung mit den eigenen Widersprüchen erfordert. Diese Folge ist für alle relevant, die sich für Tierschutz interessieren und verstehen möchten, wie dieses Engagement zu einem Weg der Selbsterkenntnis werden kann.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Wert allen Lebens: Die zentrale Erkenntnis für den Host war der Satz von Christiane Rohn: „Wir haben alle den gleichen Wert, auch wenn wir nicht immer alle gleichberechtigt sind.“ Diese Einsicht wurde zum Auslöser für seine tiefgreifende Veränderung.
  • Vom Rand ins Zentrum: Tierschutz entwickelte sich für Jan von einem monatlichen Randthema im Podcast („Blick über den Tellerrand“) zu einer zentralen Lebenshaltung, die sein gesamtes Denken und Handeln durchdringt.
  • Innere Konflikte als Motor: Der Wandel war von inneren Konflikten und der schmerzhaften Konfrontation mit eigenen Widersprüchen geprägt, etwa der unterschiedlichen Wertschätzung seiner Hunde im Vergleich zu anderen Tieren.
  • Selbstreflexion statt Vorwürfe: Wahre Verantwortung beginnt laut Jan nicht damit, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen und die Konsequenzen des eigenen Handelns zu erkennen.
  • Tierschutz als Menschsein: Er versteht Tierschutz heute als Ausdruck von Mitgefühl, Respekt und Verbundenheit - eine Haltung, die nicht nur den Tieren hilft, sondern auch das eigene Menschsein bereichert.
  • Eine unendliche Reise: Die Auseinandersetzung mit Tierschutz ist ein fortlaufender Prozess des Lernens und Gebens, der nie endet und immer neue Facetten aufzeigt.
  • Die Zukunft des Podcasts: Jan bestätigt, dass der Podcast weitergeführt wird und weiterhin wöchentlich neue Folgen erscheinen werden, um diesen Weg des Lernens und Austauschs fortzusetzen.

Vom „Blick über den Tellerrand“ zur zentralen Lebensaufgabe

Zu Beginn seiner Podcast-Reise, so erinnert sich Jan, behandelte er das Thema Tierschutz als etwas Externes. Unter dem Motto „Blick über den Tellerrand“ lud er einmal im Monat Tierschutzorganisationen wie den Argenhof oder die Hellhound Foundation ein, um ihnen eine Plattform zu geben. Aus heutiger Sicht kritisiert er seine damalige Haltung scharf: Tierschutz war für ihn etwas, das außerhalb seines eigenen „Tellers“ stattfand. Seine Motivation war, oberflächlich „etwas Gutes zu tun“, ohne zu ahnen, dass dieses Thema bald den Mittelpunkt seines eigenen Lebens einnehmen würde. Diese anfängliche Distanz wich nach und nach einer tiefen persönlichen Betroffenheit.

Der Wendepunkt: Die Erkenntnis vom gleichen Wert allen Lebens

Ein Schlüsselmoment auf dieser Reise war für Jan die Begegnung mit Christiane Rohn im Februar 2021. Ihre Aussage, dass alle Lebewesen den gleichen Wert haben, auch wenn sie nicht die gleichen Rechte genießen, erschütterte ihn zutiefst. Diese Erkenntnis führte dazu, dass er nicht mehr nur über Haustiere wie Hunde und Katzen nachdachte, sondern auch über jene Tiere, denen oft kein Name gegeben wird: Tiere in der Massentierhaltung oder in Laboren. Jan beschreibt diesen Moment als den Anfang seiner wahren Reise in den Tierschutz, die ihn zwang, seine bisherige Sichtweise grundlegend zu hinterfragen und seine eigene Rolle in diesem System zu überdenken.

Der innere Konflikt: Selbstreflexion und die Konfrontation mit Widersprüchen

Jan erklärt, dass der schwierigste Teil seiner Transformation die Auseinandersetzung mit sich selbst war. Er erkannte, wie wenig er zuvor über die Konsequenzen seines eigenen Handelns nachgedacht hatte, insbesondere im Umgang mit Tieren, zu denen er keine emotionale Bindung hatte. Ehrlich gibt er zu, dass Tiere auf seinem eigenen Hof wie der Hahn Fridolin oder die Ziege Herr Stift für ihn lange Zeit weniger wert waren als seine Hunde. Dieser Prozess der Selbstreflexion war schmerzhaft, da er sich eingestehen musste, Teil des Problems zu sein. Er betont, wie leicht es ist, Missstände bei anderen anzuprangern, aber wie herausfordernd es ist, die eigenen „Schattenseiten“ zu erkennen und zu hinterfragen, ob im eigenen, emotional wichtigen Bereich - wie der Hundehaltung - wirklich alles „so fein ist“, wie man es sich selbst einredet.

Tierschutz als Ausdruck von Mitgefühl und Verbundenheit

Durch die vielen Gespräche im Podcast und seine persönliche Entwicklung versteht Jan Tierschutz heute nicht mehr nur als eine Aufgabe, sondern als eine Haltung, die das gesamte Leben durchdringt. Es ist eine Haltung des Mitgefühls, des Respekts und der Verantwortung für alle Lebewesen. Er hat gelernt, dass die Arbeit im Tierschutz nicht nur ein Akt des Gebens ist, sondern einem selbst oft mehr zurückgibt, als man gibt - ein Gefühl, das er lange nicht nachvollziehen konnte. Für ihn ist Tierschutz heute ein Ausdruck des eigenen Menschseins und ein Weg, die tiefe Verbindung zwischen Menschen, Tieren und Natur zu erkennen und zu stärken. Es geht ihm nicht darum, anderen etwas zu verbieten, sondern darum, gemeinsam dafür zu sorgen, dass mehr Tiere die Chance auf ein geliebtes Leben bekommen.

Anregungen zur Selbstreflexion

Obwohl die Episode Jans persönliche Reise beschreibt, lädt er die Zuhörer ein, eigene Denkanstöße mitzunehmen. Folgende Punkte können als Leitfaden für deine eigene Reflexion dienen:

  1. Den Wert allen Lebens anerkennen: Nimm dir einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, was es für dich bedeutet, dass alle Lebewesen - vom Haustier bis zum „Nutztier“ - den gleichen inneren Wert haben.
  2. Eigenes Verhalten hinterfragen: Beobachte dein eigenes Handeln im Alltag. Wo könntest du, vielleicht unbewusst, zu Ungerechtigkeit gegenüber Tieren beitragen?
  3. Widersprüche erkennen: Sei ehrlich zu dir selbst. Gibt es Bereiche in deinem Leben, in denen deine Werte und dein Handeln nicht übereinstimmen? Anstatt andere zu kritisieren, beginne bei dir selbst.
  4. Verantwortung übernehmen: Überlege, wie du in deinem Einflussbereich Verantwortung übernehmen kannst - sei es durch bewussten Konsum, ehrenamtliches Engagement oder einfach durch eine respektvollere Haltung gegenüber allen Lebewesen.
  5. Mitgefühl kultivieren: Sieh die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen anderer Lebewesen als eine Chance, dein eigenes Mitgefühl und deine Verbundenheit mit der Welt zu vertiefen.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
Alle Inhalte auf Petcaster beruhen auf öffentlich zugänglichen Podcasts aus der Hunde- und Haustierwelt. Wir fassen die Episoden nach bestem Wissen zusammen, übernehmen jedoch keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität oder Richtigkeit der Inhalte. Die Rechte an den Original-Podcasts und -Inhalten liegen ausschließlich bei den jeweiligen Urheber:innen.