Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida.
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In dieser festlichen Sonderfolge des Podcasts Der Welpentrainer tauchen die Hosts André Vogt und Eva Birkenholz in die Welt von Hunden und Weihnachten ein. In lockerer Atmosphäre diskutieren die beiden, welche Geschenke für Hunde wirklich sinnvoll sind, warnen eindringlich vor der unüberlegten Anschaffung eines Welpen als Weihnachtsgeschenk und geben wertvolle Tipps, wie die Feiertage für Mensch und Tier sicher und stressfrei verlaufen. Die Episode richtet sich an alle Hundebesitzer, die die Weihnachtszeit gemeinsam mit ihrem Vierbeiner genießen möchten und nach praktischen Ratschlägen suchen, um typische Gefahren zu vermeiden und dem Hund eine echte Freude zu machen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Zeit statt Zeug: Das wertvollste Geschenk für deinen Hund ist ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein besonderer Ausflug oder ein gemeinsamer Online-Kurs stärken eure Bindung mehr als das zwanzigste Spielzeug.
- Ein Hund ist kein Geschenk: Die Anschaffung eines Hundes muss eine gut durchdachte, langfristige Entscheidung sein und darf niemals eine spontane Überraschung unter dem Weihnachtsbaum sein.
- Praktische Geschenke sind wertvoll: Wenn es etwas Materielles sein soll, sind nützliche Dinge wie ein gut sitzender Wintermantel eine sinnvolle Investition in das Wohlbefinden deines Hundes.
- Schaffe Ruhezonen: Der Trubel an den Feiertagen kann für viele Hunde Stress bedeuten. Sorge dafür, dass dein Hund immer einen ruhigen Rückzugsort hat, an den er sich zurückziehen kann.
- Achtung, giftig: Viele weihnachtliche Leckereien wie Schokolade, Rosinen oder Macadamianüsse sind für Hunde gefährlich. Lasse Lebensmittel niemals unbeaufsichtigt stehen.
- Sicherheit geht vor: Dekoriere den Weihnachtsbaum hundesicher, indem du im unteren Bereich unzerbrechliche Kugeln verwendest und auf echte Kerzen sowie gefährliche Deko verzichtest.
Sinnvolle Weihnachtsgeschenke: Zeit und Nutzen statt Plüschtier
Die Diskussion beginnt mit der persönlichen Frage, ob die Hosts ihren Hunden etwas schenken. Während Eva zugibt, ihren Hunden keine materiellen Geschenke zu machen, erhält Andrés Hund Cuba meist einen besonderen Kauknochen oder ein Spielzeug. Schnell sind sich beide jedoch einig, dass die sinnvollsten Geschenke oft nicht materieller Natur sind. André betont, dass das größte Geschenk für einen Hund gemeinsame Zeit ist. Er schlägt vor, dem Hund einen besonderen Ausflug zu schenken - für seinen Cuba wäre das eine lange Wanderung, für Evas Hunde ein Tag am Meer. Eine weitere wertvolle Idee sei ein Online-Trainingskurs, etwa für Tricks, der nicht nur den Hund mental auslastet, sondern auch die Bindung zum Menschen stärkt.
Falls es doch ein gekauftes Geschenk sein soll, plädiert Eva für Nützliches statt für kurzlebigen Tand. Ein hochwertiger, gut sitzender Hundemantel sei beispielsweise eine sinnvolle Anschaffung, die dem Hund wirklich diene, auch wenn die Kosten mit 60 bis 90 Euro beträchtlich sein können. Ein Buch über Hundetraining für den Besitzer sei ebenfalls ein "Win-Win-Geschenk", von dem letztendlich der Hund am meisten profitiert.
Ein Hund unterm Weihnachtsbaum: Eine riskante Idee
Ein zentrales und ernstes Thema der Folge ist die Warnung davor, einen Hund als Weihnachtsgeschenk zu kaufen. André und Eva bezeichnen dies als eine absolute Katastrophe. Ein Tier sei ein Lebewesen und kein Geschenkartikel. Die Anschaffung eines Hundes ist eine weitreichende Entscheidung, die eine Verpflichtung für 12 bis 18 Jahre bedeutet und niemals aus einer emotionalen Laune heraus oder als Kurzschlussreaktion getroffen werden sollte.
Sie kritisieren den Trend auf Social Media, bei dem Welpen in Geschenkboxen verpackt werden. Viele Züchter, so André, würden bewusst vermeiden, Welpen um die Weihnachtszeit abzugeben, um Impulskäufe zu verhindern. Für Familien, die sich nach langer und reiflicher Überlegung für einen Hund entschieden haben, schlagen die Hosts eine Alternative vor: Man könne zu Weihnachten symbolisch einen Gutschein, ein Hundebett oder ein Bild des zukünftigen Hundes verschenken, um die gemeinsame Vorbereitung in Ruhe zu starten.
Festtagsstress oder mittendrin? Der Hund im Weihnachtstrubel
Die Feiertage sind oft von Hektik und Familientreffen geprägt, was für Hunde schnell in Stress ausarten kann. Eva weist darauf hin, dass ein wichtiges "Geschenk" für den Hund daher auch Ruhe sein kann. Es sei wichtig, darauf zu achten, dass der Hund eine Rückzugsmöglichkeit hat und nicht überfordert wird. André berichtet hingegen von seinem Hund Cuba, der den Trubel liebt und mitten im Geschehen sein will, wenn die ganze Familie Geschenke auspackt. Diese Anekdote verdeutlicht, dass jeder Hund individuell ist. Während der eine die Aufregung genießt, braucht der andere Schutz vor zu vielen Reizen.
Gefahren im Weihnachtshaus: Von Schokolade bis Christbaumkugel
Die Weihnachtszeit birgt für Hunde einige versteckte Gefahren im Haushalt, vor denen die Hosts warnen. Ein großes Risiko geht von Lebensmitteln aus:
- Giftige Leckereien: Schokolade (insbesondere Zartbitter), Rosinen, Macadamianüsse und alkoholhaltige Pralinen sind für Hunde hochgiftig und müssen absolut außer Reichweite aufbewahrt werden.
- Festtagsbraten: Reste vom Braten sollten nur mit Bedacht verfüttert werden. Vor allem gegarte Knochen sind tabu, da sie splittern und schwere innere Verletzungen verursachen können.
Auch der Weihnachtsbaum selbst stellt eine Gefahrenquelle dar. André erzählt, wie sein Hund Rocky als junger Hund den Baum im Haus markiert hat. Viel gefährlicher sind jedoch zerbrechliche Glaskugeln. Eva empfiehlt, im unteren Bereich des Baumes, auf Hundehöhe, bruchsichere Kugeln aus Kunststoff zu verwenden. Auch Lichterketten können gefährlich werden, wenn Hunde an den Kabeln kauen.
Praktische Tipps für ein hundesicheres Weihnachten
Aus der Diskussion leiten sich konkrete Handlungsempfehlungen für ein sicheres und schönes Weihnachtsfest mit Hund ab:
- Bewusst schenken: Priorisiere gemeinsame Erlebnisse oder nützliche Ausrüstung. Ein Ausflug in die Natur oder ein neuer Trainingskurs sind Geschenke, die eure Beziehung vertiefen.
- Hundeanschaffung planen: Verschenke niemals spontan einen Hund. Wenn ein Vierbeiner geplant ist, nutze Weihnachten für eine symbolische Ankündigung und startet die Vorbereitung gemeinsam und in Ruhe.
- Rückzugsort schaffen: Richte deinem Hund einen ruhigen Platz ein, zum Beispiel in einem anderen Zimmer, wo er dem Trubel der Feier entkommen kann, wenn es ihm zu viel wird.
- Gefahrenquellen beseitigen:
- Lasse keine für Hunde giftigen Lebensmittel offen stehen. Informiere auch deine Gäste darüber.
- Sichere den Weihnachtsbaum, sodass er nicht umfallen kann, und verwende im unteren Bereich unzerbrechliche Deko.
- Achte darauf, dass Kabel von Lichterketten für den Hund unzugänglich sind.
- Kreativ mit Resten sein: Nutze leere Geschenkkartons und zerknülltes Papier (ohne Schleifen, Klebeband oder Kleinteile) für ein einfaches Schnüffelspiel. Verstecke einfach ein paar Leckerlis darin und lasse deinen Hund danach suchen - eine tolle und kostenlose Beschäftigung.