Welpenspezial mit Mirjam Knauer - Basenji-Wurf in Woche 4

Zusammengefasst von Anja Schirwinski
Seit meine Hündin Frida mit fünf Monaten aus einem rumänischen Shelter zu mir kam, beschäftige ich mich intensiv mit Hundethemen - von Alltagstraining bis Verhaltensbesonderheiten. Viele der Fragen, die in Podcasts besprochen werden, kenne ich aus unserer gemeinsamen Erfahrung nur zu gut. Deshalb fasse ich hier die für mich interessantesten Podcastfolgen zusammen und ergänze sie mit meinen eigenen Erlebnissen mit Frida. 
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In dieser Episode des Podcasts The Petfood Family spricht Moderator Jan Dießner erneut mit der Züchterin Mirjam Knauer. Es ist die vierte Woche im Leben ihres Basenji-Wurfs, eine Zeit rasanter Entwicklung und entscheidender Prägung. Mirjam gibt detaillierte Einblicke in die Erlebnisse, Herausforderungen und Lernprozesse der Welpen - und ihrer selbst als Züchterin.

Die Hauptthemen umfassen gezielte Sozialisierungsmaßnahmen, die Reflexion über die Verantwortung in der Zucht und eine kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Debatte um einen möglichen Zuchtstopp. Diese Episode ist besonders relevant für zukünftige Welpenbesitzer, Züchter und alle, die verstehen möchten, wie eine bewusste und liebevolle Aufzucht den Grundstein für ein ausgeglichenes Hundeleben legt.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Frühe Sozialisierung ist entscheidend: Gezielte und kontrollierte Reize, wie der Besuch eines Filmteams oder das Erkunden von gefrorenen Ästen, fördern die Neugier und das Selbstvertrauen der Welpen.
  • Erfahrung verändert die Zuchtpraxis: Mirjam erklärt, wie sie von anfänglicher Übervorsicht zu einem Ansatz übergegangen ist, der den Welpen erlaubt, natürliche Erfahrungen zu sammeln und ihre Umwelt selbstständig zu entdecken.
  • Individualität im Wurf zählt: Eine der größten Aufgaben eines Züchters ist es, jeden Welpen individuell zu fördern - sensible Tiere zu stärken und zu selbstbewusste Welpen in Bahnen zu lenken.
  • Vertrauen statt Angst: Eine persönliche Erfahrung mit der Futterverweigerung der Hündin während der Trächtigkeit lehrte Mirjam, dass Angst kein guter Ratgeber ist und mehr Vertrauen in natürliche Prozesse oft der bessere Weg ist.
  • Ein Zuchtstopp ist keine Lösung: Mirjam argumentiert, dass ein pauschaler Zuchtstopp die falschen Akteure trifft und stattdessen eine Zusammenarbeit zwischen seriösen Züchtern, Tierschutz und Politik notwendig ist, um Probleme wie illegale Vermehrer und unkontrollierte Hundeimporte anzugehen.
  • Die Mutterhündin ist ein Vorbild: Die entspannte und offene Art, wie die Mutterhündin Zazu auf Besucher reagiert, ist ein starkes Indiz für einen stabilen Charakter und prägt das Verhalten der Welpen positiv.

Erlebnisse der vierten Woche: Von Filmteams bis zu Eis-Ästen

Die vierte Lebenswoche der Welpen war ereignisreich. Mirjam berichtet von einem Besuch eines kompletten Kamera- und Ton-Teams, der als wertvolle Sozialisierungsmaßnahme diente. Sie betont, wie wichtig der respektvolle Umgang des Teams war, sodass weder die Mutterhündin Zazu noch die Welpen Stress zeigten. Stattdessen waren sie neugierig und offen. Dieser anstrengende Tag führte dazu, dass die Welpen so erschöpft waren, dass sie die ganze Nacht durchschliefen.

Ein weiteres Highlight war die Einführung von Naturelementen in das Welpenzimmer. Mirjam brachte von einem Spaziergang bei Minusgraden vereiste Äste mit Blättern mit. Die Welpen erkundeten diese neugierig, schleckten das schmelzende Eis ab und übten, über die unebenen Hindernisse zu steigen. Diese Maßnahme diente der sensorischen Stimulation und förderte die motorischen Fähigkeiten.

Auch die Gewöhnung an Geräusche wurde fortgesetzt. Mirjam ließ eine Metallschüssel auf den Boden fallen, was die Welpen zunächst erschreckte. Sie verband das Geräusch jedoch sofort positiv mit Futter, sodass die Welpen lernten, dass laute Geräusche nichts Bedrohliches bedeuten müssen.

Die Verantwortung des Züchters: Reflexion und Weiterentwicklung

Mirjam reflektiert offen über ihre Entwicklung als Züchterin. Bei ihrem ersten Wurf war sie, wie sie selbst sagt, übervorsichtig und versuchte, die Welpen vor allen potenziellen Gefahren wie glatten Böden oder Keimen zu schützen. Heute vertritt sie die Ansicht, dass Welpen auch lernen müssen, mit kleinen Herausforderungen umzugehen. Ein zu steriles Umfeld könne später zu Unsicherheiten führen.

Sie kontrastiert ihren Ansatz mit einem Video, das sie von einem Malinois-Züchter gesehen hat, der seine Welpen zu aggressivem Verhalten gegenüber Gegenständen ermutigt. Dies veranlasst sie zu der Überlegung, wie stark die frühe Prägung das spätere Verhalten eines Hundes beeinflusst - etwa in Bezug auf Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Laut Mirjam besteht die "Mammutaufgabe" eines Züchters darin, das richtige Gleichgewicht zu finden: sensible Welpen zu stärken, ohne charakterstarke Welpen zu überfordern oder in eine falsche Richtung zu lenken.

Sozialisierung und neue Umgebungen: Schnee, Praxis und erster Besuch

In dieser Woche durften die Welpen zum ersten Mal für wenige Minuten nach draußen - bei minus acht Grad. Die neue Umgebung mit Asphalt und Schnee machte selbst die mutigsten Welpen zunächst vorsichtig. Anschließend erkundeten sie Mirjams Physiotherapiepraxis, wo sie mit einem weiteren neuen Untergrund, Kunstrasen, konfrontiert wurden.

Zudem fand der erste Besuch von zukünftigen Welpenbesitzern statt. Die Mutterhündin Zazu zeigte sich dabei völlig entspannt und ließ die Besucher ohne Probleme an ihre Welpen. Mirjam diskutiert, wie wichtig das souveräne Verhalten der Mutterhündin ist und stellt die Frage in den Raum, ob sie selbst einen Welpen aus einem Wurf nehmen würde, bei dem die Mutter aggressiv auf Fremde reagiert. Sie war beeindruckt, wie treffsicher die Besucher den Charakter der einzelnen Welpen allein anhand der Videos einschätzen konnten, die sie zuvor geteilt hatte.

Aktuelle Debatte: Ein Zuchtstopp für Rassehunde?

Jan Dießner bringt eine aktuelle Forderung des Hamburger Tierschutzvereins zur Sprache: einen temporären Zuchtstopp aufgrund überfüllter Tierheime, in denen sich angeblich auch viele Rassehunde befänden.

Mirjam äußert eine differenzierte Gegenposition. Sie stellt infrage, wie viele dieser Hunde tatsächlich aus einer seriösen, FCI-anerkannten Zucht stammen und über offizielle Papiere verfügen. Ihrer Erfahrung nach haben die meisten Hunde in Tierheimen keine solche Herkunft. Seriöse Züchter, so Mirjam, tragen eine lebenslange Verantwortung für ihre Tiere, haben oft ein Vorkaufsrecht im Vertrag verankert und stellen sicher, dass ihre Hunde nicht im Tierheim landen.

Sie kritisiert, dass das Problem oft durch unkontrollierte "Vermehrer" und den Import von Hunden aus dem Ausland verschärft wird. Ein pauschaler Zuchtstopp würde die Falschen treffen. Stattdessen plädiert sie für einen gemeinsamen Ansatz, bei dem alle Akteure - Züchter, Tierschutz und Gesetzgeber – zusammenarbeiten, um die Ursachen des Problems zu bekämpfen.

Ausblick auf Woche 5: Die nächsten Abenteuer

Für die kommende Woche hat Mirjam bereits konkrete Pläne, um die Entwicklung der Welpen weiter zu fördern:

  1. Neue Untergründe: Die Welpen werden weitere verschiedene Oberflächen kennenlernen, um ihre Trittsicherheit zu verbessern.
  2. Unterschiedliche Räume: Sie dürfen kurz und beaufsichtigt verschiedene Räume des Hauses wie das Schlafzimmer oder die Küche erkunden.
  3. Erste Schwimmstunde: Eine der spannendsten Aktionen steht bevor – die Welpen sollen ihre erste Schwimmerfahrung in einem sicheren Rahmen machen.
  4. Kinderbesuch: Um die Welpen an den Umgang mit Kindern zu gewöhnen, die sich anders bewegen und verhalten als Erwachsene, ist ein Besuch von Kindern geplant.

📌 Themen und Herausforderungen

Hinweis: Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.
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